von sich auf andere schliessen

Hach - wieder mal so ein typischer Fall davon - eigentlich fasziniert es mich ja schon irgendwie, wie manche Menschen ihre eigene Einstellung offenbaren, indem sie mir Dinge unterstellen, die mir selbst nie im Leben in der Form eingefallen wären.

Ja, ich bin Skorpion mit Asc. Löwe - und ja, ich habe alle entsprechenden Anteile in mir - aber ich bin auch harmoniesüchtig - und habe es immer versucht, zu vermeiden, einen anderen Menschen weh zu tun.


Ich habe jahrzehntelang alles in mich rein gefressen, bevor ich wirklich "tabula rasa" machte - und ich bin irgendwann drauf gekommen, dass mir das letztendlich nicht gut tut. Ich schaffe es noch immer nicht, jemanden bewusst weh zu tun, nicht mal, wenn diese Person mich zutiefst verletzt hat.

Aber ich bin lernwillig und lernfähig.

Beispiel 1 - mein Letzt-Ex

Irgendwann kam der Punkt, wo mir klar war, so, wie es zu dem Zeitpunkt war, würde es nicht mehr lange gut gehen. Ich hab 3x geredet - 3x gesagt, er solle sich etwas einfallen lassen, wie er - und letztendlich dann wir - aus der aktuellen Situation raus kämen.

3 Mal crashte es ganz fürchterlich - beim 3. Mal hatte ich einen Nervenzusammenbruch - er drehte sich um und ging Fernsehen - da wurde mir klar, dass ich mich auf ihn nicht verlassen konnte - dass ich letztendlich wieder selbst für mein (Über)Leben würde sorgen müssen - aber zu dem Zeitpunkt war ich noch zu sehr angeschlagen.

Beim 4. Mal stand ich auf und ging - und als er dann anrief, meinte ich - "jetzt lass ich mir was einfallen" - und genau das tat ich auch - kurze Zeit später übernahm ich den Verlag, zwang ihn förmlich dazu, sich wieder arbeitssuchend zu melden - und nicht mal weitere 2 Monate später waren wir geschieden.

Ja - ich habe ihm vorher noch sein Leben geregelt, weil dadurch, dass er wieder arbeitsuchend gemeldet war, bekam er eine knappe 4-stellige monatliche Unerstützung, war versichert - und hatte keine der Sorgen mehr, die ich vorher getragen hatte während seines Versuches der Selbständigkeit.

Nein - ich hab ihn nicht rausgeschmissen und seinen Lebenstraum zerstört - ich wäre bereit gewesen, diesen zu retten - aber nicht um jeden Preis - und wenn er selbst nichts tut, dann war ich auch nicht länger bereit, diesen seinen Traum weiter zu realisieren.

Ich habe das Haus behalten - ich hab den Kredit übernommen - ich hab ihn aus der Ausfallhaftung raus bekommen - und ich hab ihm die positiven Konten und das letzte Bargeld mitgegeben, das wir hatten - nachdem ich ihm eben auch noch seinen Lebensabend abgesichert hatte.

Aber ab dem Zeitpunkt, wo der LKW mit seinen Sachen los fuhr - war dieses Kapitel end.gültig abgeschlossen - ich legte mich in die Badewanne, ließ die ganzen Anhaftungen aufweichen - um dann lang und ausgiebig zu duschen - und dabei zu zu schauen, wie der ganze Dreck dieser Beziehung durch den Abfluss entschwand.

Und am nächsten Tag begann ich, das Haus umzuräumen und zu putzen, weil ich zu meinem 50. Geburtstag die Erinnerungen an ihn so weit wie möglich weghaben wollte - mein Haus - mein Leben - er hat in diesem keinen weiteren Platz mehr.

Beispiel 2

Wir waren Freunde - dachte ich - nein, stimmt schon - waren wir - solange er mich brauchte, um den ersten Schritt zu seinem Traum zu realisieren. Ich hängte mich voll rein - auch finanziell - ich glaubte seinen Versprechungen, dass wir gemeinsam was aufbauen wollen.

Als er mich nicht mehr brauchte, ließ er mich fallen wie eine heiße Kartoffel - unterstellte mir, ihn in seiner Arbeit zu behindern, weil ich ihn lieben würde - und das würde ihn zu sehr belasten. Es stimmt schon, er würde Freunde nie betrügen - aber er ent.freundet sich eben einfach, dann zählt das nicht mehr :-)

Ja, er schuldet mir noch immer Geld - das war damals ein harter Kampf in und mit mir. Als ich den Fall dem Inkassobüro übergab - kam ein Schmählied und der Vorwurf, ich würde ihn stalken. Damals überlegte ich mir, ihn vor Gericht zu zerren und auf meinem Recht zu bestehen.

Letztendlich entschied ich mich, ihm keinen weiteren Gedanken mehr zu widmen - ihn aus meinem Leben zu streichen - und komplett neu zu beginnen. Ich löschte seine Seiten - ich kündigte die Domains - und für mich ist diese Person gestorben.

Es ist mir bewusst, dass er - trotz dem - oder grad deswegen - was er mir noch schuldet - nicht glücklich werden wird. Weils einfach nicht seine Veranlagung ist. Er ist ein permanenter Nörgler und Besserwisser, dem niemand genug tun kann, um seinen Ansprüchen zu genügen.

Aber ich war - und bin - es mir letztendlich zu schade - mir darüber jetzt noch Gedanken zu machen. Ich bringe das Beispiel hier - weil es (m)ein Muster ist, dass ich immer schon gelebt hatte - und auch noch weiter leben werde - in immer abgeschwächterer Form.

Beispiel 3

Ich kenne da nen jungen Mann, den ich irgendwann mal nett fand - von dem ich glaubte, dass er weiß, wovon er spricht - in beruflicher Hinsicht - wo ich eine Zeit lang dachte, wir wären sowas wie Freunde - bis ich drauf kam, dass er mich bewusst belogen hat.

Ich stellte ihn zur Rede - sagte ihm auch, was ich mir vorstellen könnte, wie ich das Problem - für mich und auf meine Art - lösen könnte - aber er versprach mir letztendlich, dass er die Situation bereinigt.

Ein halbes Jahr später kam ich drauf, dass er NICHTS geändert hatte, dass er dachte, ich sei so bescheuert, die Situation vergessen zu haben. Ich sprach ihn nochmals drauf an - und es kamen von seiner Seite aus Vorwürfe, dass ich nicht so kleinlich sein solle.

Mich hatte es echt geschleudert - einige Tage lang war ich zu nichts zu gebrauchen - weil mir das einfach ganz heftig weh tat - dieser Vertrauensbruch - dieses nochmalige mich anlügen - hintergehen - betrügen - ja, genau - für mich ist das das Schrecklichste, was man mir antun kann.

Wie auch immer - ich heulte mir die Augen rot - aus EntTäuschung und Verzweiflung - weil ich ihm wirklich nochmal geglaubt hatte. Nach 2 oder 3 Tagen überlegte ich, wie ich die Situation - für mich - lösen könnte - und ich griff auf das zurück, was ich ihm beim ersten Mal schon angekündigt hatte.

Ich hab ihm alles gelassen, was bis zu diesem Zeitpunkt von meiner Seite aufgebaut war - und begann komplett neu - an anderer Stelle - mit neuem Elan - mit neuem Schwung. Nein, ich habs ihm nicht nochmal gesagt - weil es ihn dann nichts mehr anging - und auch heute noch nicht angeht.

Ich habe neu begonnen - ohne ihn - ohne ihm etwas von dem weg zu nehmen, was bis dahin - von mir - geschaffen war. Das bin ich - von mir aus würde ich nie jemanden bewusst verletzen und betrügen - aber wenn man mich dazu zwingt, finde ich einen für mich gangbaren Weg.

Nachdem ihm das nicht genügte - und auch heute nicht genügt - nachdem er glaubt, dass alles, was ich mache, zu seinem Vorteil und Nutzen sein müsse - hab ich jetzt nochmal diesen Beitrag geschrieben - und falls du das jetzt liest,

meine ganz persönliche Botschaft:

Wir sind geschiedene Leute - wir haben nichts mehr mit einander zu tun - du hast deine EntScheidung getroffen - mehrfach - gegen mich - gegen das, was mir persönlich von Beginn an wichtig war - du hast gefälligst auch die Konsequenzen zu tragen.

Ich habe dich nie belogen und betrogen - ich habe keine Versprechen gebrochen - ich hatte nie versprochen, dir hörig zu sein und dein Leben zu finanzieren - ich hatte dich einmal gewarnt, dass ich mir manche Dinge nicht gefallen lasse.

Du hast es nicht geglaubt - gedacht, die blöde Kuh, die sich ja nur wichtig macht, wickelst du locker wieder um den Finger - Irrtum. Und du hattest gedacht, ich sei geldgierig und berechnend - nein - mir ist mein Seelenheil wichtiger als Geld.

Aber - ich bin - letztendlich - trotzdem auch Geschäftsfrau - auch, wenn ich lange lieb und nett bin - und manche Menschen viel zu oft aufs Töpfchen hebe und ihnen danach den Popo auswische - aber sobald es an meine persönliche menschliche und körperliche Substanz geht - dann kann ich beinhart werden.

Ja, ich habe - wieder einmal - komplett neu begonnen - ich hab etwas aufgebaut, von dem ich in Kürze gut leben kann - und daran hast du keinen Anteil - und darauf hast du keinen Anspruch - das habe ich ganz allein geschaffen - und das wirst du nie bekommen.

Du hast das verschmäht, was ich dir gelassen hätte - also leb mit deinen EntScheidungen - du wolltest mit mir nichts mehr zu tun haben - also steh dazu - ich gehe meinen Weg - ohne dich - ohne Verpflichtungen dir gegenüber - trags mit Fassung.

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