Ötschergräben

Ich ;-)
Ja - ich ;-)

Ich - die absolute Höhenangst hat - die nie und nimma schwindelfrei ist - die 3 Anläufe braucht, um auf die hohe Leiter zu steigen um eine Lampe zu wechseln - ich - die fast stirbt, wenn sie irgendwo im 1. Stock eines Rohbaus steht und kein Geländer hat zum anhalten.


Ja - genau - ich
ich habs getan
und ich bin stolz drauf

Ich habs mir - und der Welt - bewiesen - wozu ich fähig bin, wenn ich etwas wirklich will - und ich habs unbeschadet überstanden - hab meine größten Ängste bezwungen - und bin den Spuren meines Vaters gefolgt - und durch die Ötschergräben gegangen - frei.willig

Impressionen aus den Ötschergräben 

Ich hab mich heute lang mit einem jahrelangen lieben Freund unterhalten - und er hat gemeint - ich sei einfach ver.rückt - es ist für ihn unvorstellbar, warum ichs gemacht hab - und auch, dass ichs gemacht hab - mit diesen meinen Voraussetzungen - und das schon von klein auf.

Für mich wars wichtig - ganz einfach ;-)

Ich war ja schon 2x mit FreundInnen wandern - und als ich am Donnerstag der vorwoche 6 Links bekam mit möglichen Wanderzielen für Freitag, wählte ich spontan die Ötschergräben. Auf die Rückfrage "Hast du dir das jetzt auch wirklich durchgelesen?" meinte ich nur "JA" ;-)

Allerdings fragte ich vorher noch nach, ob meine Begleitung es aushalten könne und wolle und würde, wenn ich kurz mal "auszucke" - weil dass ich das früher oder später mal mache war mir klar - wobei ich zugeb, ich hatte es mir trotzdem nicht gar so arg vorgestellt - vor allem auch von der Länge der Herausforderungen aus betrachtet.

Wie auch immer - die Voraussetzung, dass ich nicht in die nächste Schlucht gestossen werde, falls und wenn ich "auszucke", ließ mich diesen Schritt machen - ich "wanderte" 2 Stunden durch Schluchten und auf felsigen Wegen - über Brücken ohne Geländer - frei raus ragende schmale Brettersteige ohne Möglichkeit, mich an zu halten - ich starb tausende Tode - um wiedergeboren den letzten Aufstieg zu tätigen.

Und danach genoss ich meine Tirolerknödel mit Sauerkraut - und seither fühle ich mich wie neugeboren - ich bin noch immer nicht schwindelfrei - und ich habe weiterhin Höhenangst - aber ich weiß auch, dass es mir letztendlich auch egal ist - wenns drauf ankommt hab ich auch das alles so weit im Griff, dass ich halbwegs unbeschadet überlebe.

Klingt jetzt vielleicht für manche, die hier mitlesen, etwas überzeichnet und zu aufgeblasen - aber all jene, die ähnliche Themen ihr eigen nennen wie ich - die werden wissen, wovon ich spreche.

Ich hatte mal ne "gscheite beste Freundin", die mich belächelt hat, weil ich eben nicht höher als auf die 3. Stufe der Leiter steigen wollte - weil ich nicht von aussen auf meinen Dachboden im Haus klettere - weil es auch einfach nicht nätig ist - normalerweise.

Aber genau jetzt wars nätig - für mich - um mir etwas zu beweisen, was mir früher nie wichtig war - ich kann alles schaffen, was ich möchte - ich kann meine Angst und Panik überwinden - mich "zusammen reissen" - und weiter gehen - Schritt für Schritt - konzentriert und gesammelt - wenns wirklich "eng" wird - ohne nach links und rechts zu schauen - einen Schritt nach den anderen setzen - und immer weiter gehen - bis ans Ende des Weges - und den Erfolg geniessen.

Und genau das war das Wichtigste an dieser ganzen Geschichte - ich kann mich auch drüber freuen, dass ichs geschafft habe - und ich habe auch Menschen in meinem realen Umfeld, die meine Leistung zu würdigen wissen.

Ich brauche nimma bitten und betteln, um Anerkennung zu erhaschen - so wie früher - bei meinen damaligen sogenanten FreundInnen - ich bin von Menschen umgeben, die mich ähnlich wert.schätzen und immer wieder in meinem Tun bestärken - wie auch ich es bei ihnen tue - wo wir uns gegenseitig achten und respektieren - und uns unterstützen.


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