wie "krank" ist das "System" eigentlich wirklich?

Ich wundere mich ja schon seit einiger Zeit mehr oder weniger heftig darüber, dass ich zu einer 5-wöchigen AMS-Maßnahme freiwillig verpflichtet werde, in der ich lerne, wie ich mich bewerbe.

Und auch alle meine realen Bekannten können sich eines süffisanten Schmunzelns nicht erwehren - so nach der Art - naja, endlich lernst das jetzt, was du jetzt über Jahre - bzw. eigentlich schon über ein Jahrzehnt selbst unterrichtet hast.

Fakten:
-> Ich bin Trainerin in der Erwachsenenbildung
--> seit 1993 für EDV
--> seit 1998 auch in AMS-Kursen (bfi Wien, bfi urgenland, seit 2000 Wifi NÖ)
--> seit 2001 auch im Bereich Berufsorientierung
--> 2006 habe ich in einer 9-monatigen Maßnahme im Wifi - vom AMS aus - sowohl EDV als auch ab und zu Berufsorientierung unterrichtet.
--> 2007 habe ich die gleiche Maßnahme geleitet für 6 Monate - da dann auch Einzelcoachings bezüglich Berufsorientierung für die Teilnehmer gemacht - und obiges unterrichtet
--> von 2009 auf 2010 habe ich in einem vom Bundessozialamt geförderten Projekt Menschen mit besonderen Bedürfnissen gecoacht, die großteils auch arbeitslos waren und gleicheitig dazu noch irgendwelche gesundheitlichen Probleme grösseren Ausmasses haben.

Ok - soweit mal die - auch beim AMS - aufliegenden Fakten.

Ich war über Jahre hinweg zugelassene AMS-Trainerin - zur Zeit bin ich es nicht, weil ich seit 2007 keinen vom AMS anerkannte Gender/Diversity-Auffrischungskurs gemacht habe.

In Kürze fahre ich jetzt zum AMS runter, zwecks "Fertigung Kursauftrag" - heißt, ich muss persönlich vorsprechen, um zu unerschreiben, dass ich ab Montag "freiwillig" an einer Maßnahme teilnehme. Im Zuge dessen wird mir erklärt, dass ich im Falle einer Weigerung für 6 Wochen keinen Bezug bekomme (kenne ich von Erzählungen meiner ehemaligen Teilnehmer)

Aber jetzt kam mir heut früh so ne Idee, die mich nachhaltig beschäftigt.

Was hält "das AMS" als Organisation von ihren Mitarbeitern?

Diese Gedanken, die seit meinem Aufwachen heute in meinem Kopf kreisen schockieren mich nachaltig - muss ich ehrlich gestehen.

Achja, für alle, die es noch nicht irgendwo gelesen haben - ich gehe jetzt 5 Wochen lang auf eine Maßnahme, auf der ich

-> den Arbeitsmarkt kennen lerne (mein 2.Ex war Betriebsratsobmann und Gewerkschaftsfunktioniär, davon hab ich also keine Ahnung)
-> wie ich mich bewerbe (siehe vor, hab ich jetzt 12 Jahre lang unterrichtet)
-> wie ich mich im Internet präsentiere (ok, kein Kommentar)
-> wie ich mir im Xing ein Profil anlege, damit ich auch von Recruitern gefunden werde (ich moderiere seit Jahren mit den einzigen beiden österreichischen Xing-Trainern eine der gößeren Gruppen dort - und bis vor kurzem noch 6 weitere)
-> bekomme eine Intensivschulung in Sachen Persönlihckeitsentwicklung (ich bin sysemischer NLP-Coach, PentaDesign-Coach, Suggestopädin, habe die Ausbildung zum NLP-Trainer absolviert, bin Trinergy® Master Practitioner ...)

Und jetzt nochmals die Frage - was haltet "das AMS" von seinen Mitarbeitern?

Ich habe jetzt 12 Jahre lang in AMS-Kursen unterschiedlichster Veranstaltungen unterrichtet - auch Berufsorientierung - und jetzt geht das AMS davon aus, dass ichs eigentlich gar nicht kann.

Und nein - ich weigere mich, es glauben zu wollen, dass sich im ganzen AMS niemand nix denkt - und es nur um ein Schönen der Statistik geht.

Wobei - interessanterweise habe ich die Einberufung zum Kurs auch von jemanden bekommen, der mich persönlich kennt aus der Maßnahme, in der ich die Leitung hatte.

Wobei ich von Beginn an gesagt habe, ich hab kein problem damit, die Maßnahme zu besuchen - und ich werde auch den Trainern nicht aufn Keks gehen - weil irgendwas kann ich sicher lernen - wenns auch vielleicht nicht unbedingt die kolportierten Inhalte sind.

Auf der einen Seite find ichs voll super, dass mein Trainer jemand ist, mit dem ich über Jahre hinweg in der Fachgruppe der WKO, wo die Energethiker dazu gehören - zusammen gearbeitet habe - und den ich als Reiki-Lehrer-Kollegen schon seit dem vorigen Jahrtausend kenne und schätze - und den ich seit meinem Ausscheiden aus den Energethikern eigentlich nichtmehr gesehen habe - könnten neue spannende Synergien entstehen.

Auf der anderen Seite finde ich es spannend, mal die Gruppendynamiken wirklich aus einer Metaposition zu beobachten und kennen zu lernen - als Teilnehmer ist es sicher spannend, die Rangordnungen nach Raoul Schindler in ganz neuer Form zu erleben - in der Praxis - ohne, durchs selbst unterrichten "abgelenkt" zu sein.

Und vielleicht gibts ja noch ganz andere Erkenntnisse, die mich letztendlich weiter bringen auf meinem Weg. Von daher freu ich mich schon auf den Kurs - sopervers das jetzt klingen mag. Aber halt die Gedanken von heut früh sind grad irgendwie leicht dämpfend.

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