forever young

Es gibt noch eine grosse - und für mich sehr wichtige - Erkenntnis der letzten Tage - eigentlich seit dem Tag nach meinem Re.Set.

Als ich an dem Donnerstag vom Weichtalhaus im Höllental zurück nach Hause fuhr hatte ich irgendwie das Gefühl, um 25 Jahre in die Vergangenheit zurück vesetzt zu sein - in die Zeit nach meiner ersten Scheidung, wo ich mich das erste Mal bewusst aus dem Treibsand zog - und es irgendwie schaffte, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen - und ihm auch wieder einen Sinn zu geben.

Ich stand eigentlich mit Nichts da - ging zu meinen Eltern zurück - nach 4 Monaten war ich endlich fähig, mich von irgend einer Arbeit finden zu lassen - einerseits, damit ich endlich abglenkt bin - und auch endlich Geld verdiene.

Damals hat mir ein lieber Freund diesen Job vermittelt - und als nach einem Jahr die Firma in Konkurs ging begann ich dann endlich wirklich zu leben. Genauso spürt es sich jetzt wieder an - ich hatte 2006 und 2007 zwei heftige AMS-Maßnahmen - dann September 2008 die Scheidung - hab mich jetzt mehr schlecht als recht durch gewurstelt - und jetzt ist es an der Zeit, wieder neu durch zu starten.

Und auch das persönliche Gefühl ist wieder so wie damals - dieses "endlich wieder leben wollen - mich spüren wollen - Vergnügen haben - einfach das Leben geniessen" - all das erinnert auch an vor über Jahren, damals, als ich meine erste eigene Wohnung hatte - zwar Firmenwohnung - aber meine - und jetzt hab ich das Haus - mein Haus.

Und ich steh kurz davor, nach 15 Jahren Selbständigkeit endlich wieder einen unselbständigen Job zu bekommen - ich wollte nie selbständig werden - hab damals aus der Not eine Tugend gemacht - weil ich mit 35 zu alt und "überqualifiziert" für den Arbeitsmarkt war - hab ich mich halt selbständig gemacht als EDV.Trainerin - und seither hab ich mich irgendwie durch gewurschtelt.

Auch das jetzt ist wie damals - 1981 - als ich in der Papierfabrik Ortmann zu arbeiten begann - zuerst als eine von Vielen in einer Verkaufsabteilung - dann mit eigenem Aufgabenbereich - und letztendlich in meinem damaligen "Traumjob" EDV - aber die Neugier ist wieder da - die Vorfreude auf eine neue Herausforderung.

Jetzt geht es in die andere Richtung - weg von den EDV-Trainings - hin zu Coaching - schon auch Büro und Marketing - aber endlich wieder mit viel mehr Menschen "arbeiten", die das, was ich ihnen geben kann - auch wirklich wollen - nicht so wie die 2 Jahre AMS-Maßnahme, die mir viel von meinen Nerven gekost hatten.

Ich spüre jetzt auch viel öfter wieder diese Kraft von damals - dieses Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten - die Zuversicht - aber erst seit dem Re.Set - vorher war ich viel zu sehr verhaftet in den aktuellen Themen, die ich irgendwie alle vermischt hatte.

Seit der Knoten gelöst ist - jeder der Beteiligten wieder auf dem ihm zustehenden Platz positioniert ist - seither kann diese Energie wieder fliessen - und ich fühle mich auch absolut leicht und unbeschwert - also zumindest im Verhältnis zu vor einem Monat.

Jetzt bekomme ich eine neue Chance - nochmals durch zu starten - und dieses Mal wirklich bei mir selbst zu bleiben - meinen Weg zu gehen - in gewisser Weise genau das, was (m)ein Freund schon seit Wochen "predigt" - den Weg der Kaiserin zu gehen - mir zu gönnen, was mir gut tut - allerdings unter Berücksichtigung meiner ureigensten moralischen und ethischen Vorstellungen.

Irgendwie spürt es sich für mich grad so an, als ob ich noch "eine zweite Chance" bekäme - damals hatte ich mich nach 4 Jahren dazu entschieden, dass ich gerne eine Partnerschaft leben wollte - nicht mehr "nur" Karriere und "vergnügtes Leben" - sondern eine echte Beziehung - und seither hatte ich mich selbst eigentlich nicht mehr gelebt.

Ich gebe niemanden die Schuld - ausser mir selbst - und ich empfinde diese meine "Schuld" auch nicht als Belastung - es ist einfach so - ich hab ein Muster gelebt, dass mir letztendlich nicht wirklich "gut" tat - mir eine Verdoppelung des Gewichtes bescherte - und mich letztendlich auch frustriert hat.

Und jetzt darf ich noch den anderen Weg probieren - den, den ich damals ausgeschlagen hatte, weil ich mir in (m)einer Partnerschaft - also das, was ich damals für eine solche hielt - die Erfüllung erhofft hatte.

Beinah hätte ich den selben Fehler nochmals gemacht - ansatzweise war ich schon wieder in diese Richtung tendiert - aber Gottseidank war mein jetziger Gegenpart "stark genug" - um einfach aus zu weichen - und mich ins Leere laufen zu lassen - aber trotzdem immer wieder auf zu fangen, sobald ich strauchelte - mir dabei zu helfen - den Schalter bewusst um zu legen - die Weichen in die andere Richtung zu stellen - mal sehen, was mich auf der Strecke jetzt noch alles erwartet ;-)

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